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1. Go Digital I/O Conference - Fragen und Antworten

An dieser Stelle haben wir alle Fragen und Antworten der ersten Konferenz zusammengefasst:


Was machen wir bei Datenversorgungslücken? Zum Beispiel Bequemschuh-Händler, ohne EAN? Prause: Es gibt immer noch Lieferanten, die uns keine Daten liefern. Allerdings gehen wir sehr gern auf diese Lieferanten zu und überzeugen sie teilzunehmen. Auch Sie können Content liefern. Wenn Lieferanten Schwierigkeiten haben, gibt es auch für kleine Lieferanten Lösungen im ECC. Keller: Connected Retail macht das ganze einfach, mit EAN. Es gibt viele Produkte, die Zalando gar nicht kennt. Hier gibt es einen Prozess, bei dem jeder einen Artikel einfach anlegen kann. Bilder und anderen Content bekommt man z. B. bei SPOCC. Degenhardt: Wir haben einen neuen Lieferanten angefragt und 3 Tage später waren die ersten Artikel angelegt. Viele Lieferanten haben bisher verpennt, die Katalogdaten zur Verfügung zu stellen. Besonders ausländische Lieferanten.  Katalogdaten helfen der gesamten Branche und die Lieferanten sind nun am Zug zu helfen, denn mit Katalogdaten brauchen wir 20 Sekunden, um einen neuen Artikel anzulegen, ohne Katalog brauchen wir 5 Minuten.

Wenn ich an eine Plattform angebunden bin, bekomme ich dann nicht viele Retouren? Ludewig: Man sollte nur Produkte verschicken, die ich auch in der Filiale verkaufen kann. Sie dürfen keine Mängel haben. Sie müssen Service wie Schnelligkeit und Aktualität bieten, denn das sind sie gewohnt. Keller: Auf einem Marktplatz gibt es drei große Kosten: Wareneinsatz, Kommission und Logistik. Beim Wareneinsatz muss die Bruttomarge passen, ich darf also nicht unter einem bestimmten Preis verkaufen. Bei der Kommission muss ich variabel arbeiten, also umsatzabhängig.  Bei der Logistik muss ich testen und analysieren: In unserem Connectet Retail Programm können Sie hochretourige Artikel auswerten und diese aus Ihrem Angebot rausnehmen, um Retouren zu mindern. Retourenquoten sind im Schnitt bei 50%. Das ist viel aber wir arbeiten gemeinsam daran diese zu reduzieren. Teilweise übernehmen wir Retouren und wir arbeiten an weiteren Lösungen.

Wie können kleinere Händler von Anfang an rentabel verkaufen? Ludewig: Es ist wichtig, welche Artikel Sie verkaufen. Sie müssen die Kosten in der Filiale im Blick haben und darauf basierend den Mindestverkaufspreis kalkulieren. So identifizieren Sie, welche Artikel und Warengruppen am besten online zu verkaufen sind. Erklärungsbedürftige Produkte sind zum Beispiel besser für den Lokalhandel geeignet. Decker:  Wir raten derzeit dazu keinen Artikel unter 70 € online zu verkaufen. Koch: Raussuchen, Picken, Packen und Verschicken sollten nicht länger nicht als 3 Minuten dauern. Retouren sollten in 1,5 Minuten zurückgenommen werden können, dann werden Sie online Gewinn machen! Degenhardt: Fachliteratur gibt es nicht, denn das Thema wandelt sich zu schnell. Redet mit Leuten, die in der Branche gut sind und schon was machen. Und ja, als kleiner Händler kann man richtig gut durchstarten!

Wie können Verbände bei der Digitalisierung unterstützen? Gibt es Input von den Verbänden? Wie unterstützt der HDS/L die Lieferanten? Junkert: Wir haben die EAN mitentwickelt und waren an der Gründung des ECC beteiligt. Dies treibt Digitalisierung voran, es gibt Roundtables und IT-Arbeitskreise. Ich denke deutsche Hersteller und Lieferanten sind bereits recht weit in Sachen Digitalisierung. Manche haben sicherlich noch Nachholbedarf. Decker: Die ANWR beschäftigt sich seit 10 Jahren mit Digitalisierung im Handel. Wir bieten unseren Händlern 2 Produkte: schuhe.de als Plattform und Qualibet als Steuerungstool für 10 verschiedene Marktplätze. Außerdem gibt es Betriebsberater, die im Einzelfall Hilfe bieten. 

Wie hoch sind die Provisionen auf den Marktplätzen? Keller: Wir haben verschiedene Modelle. Auf niedrigen Preisgruppen haben wir eine geringere Provision als auf höheren Preisgruppen. Bei einem Preis von 70 € nehmen wir regulär 10 %. Im Lockdown haben wir keine Provision genommen weil wir helfen wollten. Im 2. Halbjahr kann nun jeder neue Händler 2 Monate mit 0 % testen, dann in einer Übergangsphase nehmen wir für alles bis 40 € 1 % und bei Preisen darüber sind es 7 %. Danach erst kommen die regulären Beteiligungen. Ludewig: Bei uns sind es 15 % Provision bei allem, das macht das Rechnen leichter. Höfer: Wir sehen uns als Digitalisierungseinheit. Händler müssen auf schuhe.de nicht verkaufen aber sie können es ausprobieren und per iFrame ihr Sortiment auf Ihrer Website sichtbar machen. Unsere Retouren liegen bei 34 %, die Provision liegt bei unter 15 %. Koch: Man sollte keine Angst vor Retouren haben. Auch 50 %. Damit muss man leben. Die Provision sollte immer unter 15 % liegen. Mit 10 -15 % kann man gut leben. Weniger bringt sofort Liquidität für jeden Schuhladen. 

Gibt es auf den Plattformen Rivalität zwischen Händlern und Marken bzw. Herstellern? Keller: Ganz wichtig ist, die Plattform ist nur relevant, wenn der Kunde sie mag. Verfügbarkeit ist dabei ganz wichtig. Das kann ein Lieferant allein gar nicht leisten. Der stationäre Handel ist Eigentümer der meisten Produkte. Und es gibt weitere Vorteile, die nur der Handel bietet, wie Schnelligkeit der Lieferung: Händler sind schneller und ökölogischer. Hier sind sie klar im Vorteil gegenüber den Lieferanten. Per se gelten aber für alle Beteiligten die gleichen Regeln auf den Plattformen.

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