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Wir werden neue Wege finden

Aktualisiert: 14. Okt. 2020

Wie Margot Engel und ihr Schuheck die Krise erleben


Ein Kind, das trotz Schneeregen stolz mit seinem Laufrad durch die Fußgängerzone düst, eine Mutter, die aus 20 Meter Entfernung gelassen hinterherschaut, ein älteres Paar mit Alltagsmaske, ein Mann, der eilig zu seinem Auto läuft. Das wars. Mehr ist nicht los in Billerbecks Innenstadt, an einem Samstag im April. Seit dem 22. März gilt ein Kontaktverbot und die Geschäfte, die die Straße säumen, haben geschlossen.

Nur hier und da brennt ein Licht und es gibt Schilder in den Schaufenstern und Türen, dass ab sofort telefonisch oder über die sozialen Medien bestellt werden kann.

Doch diese Bestellungen reichen natürlich nicht aus. Bei den meisten Ladenbesitzern brechen die Umsätze weg, was für diejenigen, die keine nennenswerten Rücklagen haben, fatal ist.



Schuhe am offenen Fenster
Die Fenster bei Margot sind auf, das ist sicherer

Auch für den kleinen Schuhladen, der samstags eigentlich immer voll war. “Unsere Kunden kommen, um beraten zu werden. Einen Schuh ohne Anprobe zu bestellen, das machen sie eigentlich nicht. Deshalb mussten wir andere Wege finden. Wir haben einen Zettel ins Fenster gehangen und ein Facebook-Profil erstellt. Ziemlich schnell kamen sogar die ersten Anfragen. Manchmal haben wir Einzeltermine vereinbart, manchmal wurden Schuhe an der Tür abgeholt und bezahlt, an manche Kunden haben wir auch ausgeliefert. Das hat für die Zeit ganz gut geklappt und wir hatten wenigstens etwas zu tun. Kompensieren konnten wir unsere Einbußen damit allerdings nicht. Wir sparen, wo wir können. Ein paar Monate können wir so durchhalten.


Langfristig bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Waren auch online zu vertreiben, das ist uns bewusst.


Aktuell sind wir froh, dass wir öffnen dürfen, und schauen uns um, wie wir den Schritt Richtung Digitalisierung gehen können. Es gibt da ja eine Menge Möglichkeiten. Vor Kurzem haben wir das Format Go Digital I/O entdeckt. Und demnächst lassen wir uns persönlich beraten, wie und mit welchem Anbieter wir unsere Waren am besten online verkaufen können. Es gibt ja zur Zeit noch besondere Angebote bei einigen Marktplätzen, die machen uns den Schritt einfacher.


Am kommenden Montag findet wieder eine Konferenz statt. Online natürlich. Daran werden wir auf jeden Fall teilnehmen, denn wir konnten schon manch gute Idee aus diesem Format für uns mitnehmen.”


Margot Engel, Inhaberin vom Schuheck in Billerbeck betreibt seit 15 Jahren einen kleinen Schuhladen, der vom Bequemschuh über den Sneaker bis zum Kinderschuh alle Altersklassen der kleinen Stadt bedient.


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